... Nun zum nächsten falschen Klischee, das uns von sensationshungrigen Medien aufgetischt und vor allem von Dritte-Welt-Gruppen und Frauenaktivistinnen entsprechend ausgeschlachtet wird. Es handelt sich um die Behauptung, der Sextourismus trage die Hauptschuld an der Prostitution in Thailand im allgemeinen und an der Kinderprostitution im besonderen. Wenn hierzu manchmal Zahlen von mehreren Millionen thailändischen Frauen genannt werden, die angeblich im horizontalen Gewerbe mit Sextouristen ihren Lebensunterhalt verdienen, so ist das nicht nur schlicht Unsinn, sondern eine pauschale Beleidigung der Thai-Frauen. Hier wird von dem Treiben in einigen Touristenzentren, wo tatsächlich die Prostitution blüht, auf ganz Thailand geschlossen. Das ist schließlich genauso unsinnig, wie von dem Betrieb auf der Hamburger Reeperbahn auf die Moral aller deutschen Frauen zu schließen. Nicht ganz unschuldig daran ist unsere Sensationspresse, die sich diesem Thema immer wieder mit Wonne widmet.
Nun ist die Prostitution - obwohl in Thailand im Gegensatz zu Deutschland seit Jahrzehnten gesetzlich verboten und strafbar - tatsächlich ein prosperierendes Geschäft im Lande. Das war sie aber schon lange bevor im Vietnamkrieg Tausende amerikanische Soldaten auf R&R (Rest and Recreation)-Kurzurlaub nach Bangkok und Pattaya eingeflogen wurden. Nach dem Ende dieses Krieges sprang dann sogleich Neckermann in die Bresche, weshalb lange in Thailand auch noch allgemein der Begriff Neckermann für das stand, was unsere Medien als Sextourismus anprangern ...
... Ein anderes Klischee ist, dass die Mädchen, die in diesen Bars arbeiten, hierzu gezwungen seien und dies nicht aus freiem Willen täten. Natürlich besteht ein gewisser wirtschaftlicher Druck, denn die meisten dieser jungen Mädchen hängen ja nicht nachts an den Bars herum, weil sie nicht schlafen können, sondern weil es die einfachste und oft auch die einzige Möglichkeit ist, für sich und ihre meist vom Vater verlassenen Kinder sowie für die überwiegend in den ärmsten und trockensten Gebieten Thailands wohnenden Familien den Unterhalt zu verdienen. Man muss aber die Hintergründe kennen, um urteilen oder gar verurteilen zu können. Während in Bangkok ...